Neurodegenerative Erkrankungen
Demenz, Alzheimer und Co. die neue „Normalität“?
In unserem Körper entstehen und sterben Tag für Tag Zellen. Für die meisten Zellen naht das Ende nach ein paar Wochen oder Monaten – nicht so im Hirn. Knochenzellen überdauern zum Beispiel einige Jahre, aber die Zellen des Hirns schaffen oft ein ganzes Menschenleben. Sie existieren bereits mit der Geburt und sterben mit dem Alterungsprozess nach und nach ab. Verletzungen und Krankheiten können zu einem zusätzlichen Verlust führen. Jedoch sorgen neurodegenerative Krankheiten wie Demenz für einen beschleunigten Verlust der Hirnzellen.
Also: Neurodegenerative Erkrankungen wie zum Beispiel Alzheimer stehen nicht in direktem Zusammenhang mit dem Alterungsprozess. Zwar sinkt die Leistungsfähigkeit aller unserer Organe – so auch des Gehirns – über die Zeit, jedoch entwickeln sich nicht zwangsläufig solche Schäden, wie sie aus neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer oder Parkinson bekannt sind. Denn unser Gehirn altert über die Zeit „gleichmäßig“, sodass der Prozess über das ganze Organ in etwa gleich verteilt ist. Im Kontrast dazu sind bei oben genannten Krankheiten ganz bestimmte Hirnbereiche stark betroffen und andere nicht. Klar wird, dass Demenz und ähnliche Krankheiten keine unbedingte Folge des Alters sind, wenn wir das Wort degenerativ genauer betrachten: Es bedeutet „Auflösung“, „Zerfall“ oder auch „Schwund“. Ja, unser Gehirn verliert im Alter etwas von seinem Arbeitsvermögen, aber im normalen Prozess „schwindet“ es nicht oder würde sich gar „auflösen“ bzw. „zerfallen“! Die Neurodegeneration bestimmter Hirnareale bringt dagegen Krankheiten hervor, die eine Ursache haben und einer Lösung bedürfen.
Die Degeneration unserer Hirnzellen hat die verschiedensten Gesichter
Die häufigsten Gesichter einer Neurodegeneration sind Krankheiten wie Alzheimer, vaskuläre und Lewy-Körperchen-Demenz, Parkinson, Chorea Huntington, amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Multiple Sklerose (MS), Epilepsie und weitere, seltener auftretende Formen.
Eines haben fast alle diese Krankheiten gemeinsam: Sie nehmen uns nach und nach die Freiheit, über uns selbst und unser Leben zu bestimmen. Daher sollte sich jeder dessen bewusst sein, dass an dieser Stelle eine Vorsorge sehr wichtig sein kann. Denn zum Zeitpunkt einer Diagnose von Demenz oder Alzheimer können bereits bis zu 80% des Gehirns tot sein.
Regeneration von Hirnzellen
– und das ein Leben lang!
Wir müssen sie nur ein wenig dabei unterstützen.
Allerdings tritt die erbliche Form von z.B. Alzheimer nur mit einer Häufigkeit von etwa einem Prozent aller Erkrankten auf.
